Zukunftsbild

Zeichen sein für die Liebe Gottes zu den Menschen

Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben. Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat. Liebe Brüder und Schwestern, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben.

1 Joh 4, 9-11

Eigentlich hatte ich das nebenstehende Plakat herausgesucht, weil es mir eine Steilvorlage für eine weihnachtliche Verbindung zu sein schien. Nun hängen zwar draußen schon die ersten Lichter über der Straße, aber ich schreibe diese Zeilen wenige Tage nach den Attentaten von Paris. Und mir ist so gar nicht weihnachtlich zumute. Gerade eben, bevor ich ins Büro fuhr, sah ich noch eine Stellungnahme eines australischen Moderators an, der sagte, dass die Attentate einen Keil zwischen die Religionen treiben sollen. Wenn wir den Islam in Bausch und Bogen verurteilen, dienen wir den Attentätern. Wenn wir mit Hass, insbesondere Fremdenhass, reagieren, spielen wir ihnen in die Hände. Wenn wir den dritten Weltkrieg herbeireden, haben sie ihr Ziel erreicht.

Mich berühren Facebook-Posts von Antoine Leiris, der an die Mörder seiner Frau sagt: „Meinen Hass bekommt ihr nicht!". Von seinem 17 Monate altem Sohn sagt er: „Sein ganzes Leben wird dieser kleine Junge euch beleidigen, indem er glücklich und frei ist. Denn nein, auch seinen Hass werdet ihr nicht bekommen." Isobel Bowdery schreibt u.a.: „Als ich im Blut fremder Leute lag und auf meine Kugel wartete, die meine gerade einmal 22 Lebensjahre beenden würde, dachte ich an jedes Gesicht, das ich jemals geliebt habe und flüsterte „ich liebe dich". Immer wieder."

Weil auch heute Menschen diese Antworten finden, ist mir um die Welt nicht bang. Denn es gibt Menschen, die Zeichen für die Liebe Gottes sind. Unsere beste Antwort wird es sein, tatsächlich zu versuchen, ein Zeichen für die Liebe Gottes zu sein. Jesus ist in unsere Menschenwelt und Menschengeschichte eingetreten, ist arm und auf der Flucht gewesen, verurteilt und geschlagen. Das alles hat ihn nicht abgehalten davon, weiter für die Liebe einzustehen.

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