Wort-Gottes-Feiern am Sonntag mit Kommunionspendung

Weihnachten

PV WarburgIn diesen Tagen wird uns in vielfältiger Weise die Weihnachtsgeschichte vor Augen geführt. In Bildern, durch Krippen – in Wort und Musik. Es ist eine schöne Geschichte, eine wunderbare Szene und eine wärmende Erinnerung.

Wenn wir dieses Geheimnis in den Gottesdiensten feiern, geschieht mehr als bloßes Gedenken an etwas, das vor 2000 Jahren gewesen ist. Es wird heute wirksam. Natürlich werden wir während unserer Gottesdienste keine Direktübertragung aus Bethlehem einspielen und damit miterleben können, wie es damals war. Aber der Engel verkündet ganz persönlich uns: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

Ich bin aufgerufen, mich aufzumachen zur Krippe. Zur Begegnung. Zu Jesus. Mir gilt der Gottesdienst der Engel. Die Verkündigung des Heils. Ich darf mich freuen. Gott will teilhaben an meiner Geschichte, an meinem Leben. Ich bin ihm nicht egal.

Das wird von den Engeln mit einem großen Gottesdienst gefeiert: Da gibt es Lob, Lieder, Verkündigung … und Aussendung der Mitfeiernden (der Hirten). Die gehen daraufhin los und finden die Botschaft tatsächlich bestätigt. An dieser Stelle werden die Hirten selbst zu Verkündern – und feiern, daheim wieder angekommen, selber Gottesdienst.

Menschen werden angesteckt vom Gottesdienst der Engel und feiern selber Gottesdienst. Einen Gottesdienst, der das Erlebte in ihnen selbst festigt, vielleicht auch wieder andere anrührt …

Wo ich mich einreihe in der Weihnachtsgeschichte in diesem Jahr, kann ich ja für mich beantworten (vielleicht auch heute anders als morgen): Beim Gastwirt, der ein übervolles Haus hat und keinen Platz mehr für Maria und Josef … im Stall als Mäuschen, das nah dabei ist …. Bei den Hirten, die mit den Engeln Gottesdienst feiern … bei den Königen, die von weit, weit her kommen …

Angelus Silesius sagt: Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren. Ich übersetze einmal: Wenn ich die Weihnachtsgeschichte nicht als etwas begreife, an dem ich Anteil habe, was mir geschieht, dann wird sie – und damit das ganze Erlösungsgeschehen – auch nicht an mir wirksam. Lassen wir die Geburt Jesu in uns zu …

Aus: Christian Hennecke, Konfession: katholisch. Eine Liebeserklärung. Gütersloh 2016, S. 71

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