Wort-Gottes-Feiern am Sonntag mit Kommunionspendung

Wann beginnt der Gottesdienst? II

PV Warburg

Wenn ich ganz ehrlich bin: Bisher hatte ich mich immer etwas geärgert … ich komme gerne etwas früher in die Kirche, um dann schon einmal Zwiesprache zu halten mit Jesus und mich so einzustimmen auf den Gottesdienst. Wenn sich dann ein paar Leute lautstark unterhalten in der Kirche … das lenkt doch sehr ab, umso mehr, wenn ich mich über deren Rücksichtslosigkeit ärgere. Sollte ich also meinen Ärger loslassen und akzeptieren: Für sie beginnt der Gottesdienst auf diese Weise?

Aber bleibe ich doch erst mal bei mir: Mein Gottesdienst beginnt mit dem Betreten der Kirche, indem ich mich ausrichte auf Gott, ein Gespräch mit Jesus führe. Sehe ich im Hereinkommen noch jemanden, den ich freundlich begrüße, nach dessen Wohlergehen erkundige: Auch das ist Teil meines (und seines …) Gottesdienstes.

Danach kommt es, wie so häufig, darauf an. Wenn wir anschließend das Gespräch fortführen, unsere Bekannten durch den Kakao ziehen und über sie und die Welt lästern: Das kann nicht Gottesdienst sein.

Wenn wir uns aber aufmerksam machen: Da ist jemand krank, ein anderer hat Probleme und ein dritter hat sich gefreut: Beten wir doch für diese Menschen – das ist Gottesdienst. Kann ich meinen Gesprächspartner trösten, aufmuntern, mich mit ihm freuen –das ist Gottesdienst.

Durch die Worte von Christian Hennecke ist mir bewusst geworden, dass wir als Gemeinschaft Gottesdienst feiern und all das Platz hat, was uns als Christen beschäftigt und umtreibt. Und wenn ich das nächste Mal in der Kirche sitze und andere reden höre, werde ich für sie beten – dann ärgere ich mich nicht mehr und bin auch nicht mehr abgelenkt …

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