Caritas / Soziales

Die Caritas gehört zur Kirche

Über die Grundlagen Sozialer Arbeit der Kirchen

KNA Der diakonische und caritative Dienst an Menschen in Not gehört seit den Anfängen der Kir­che zu ihren unveräußerlichen Kennzeichen und ist auch für die Zukunft verpflichtend. Heute vollzieht sich der diakonische und caritative Dienst der Kirchen auf meh­reren Ebenen.

Im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen die gro­ßen Werke, auf evangelischer Seite das Dia­konische Werk, auf katholi­scher Seite die Caritas. Mit ihrer Arbeit und ihren Initiati­ven sind sie in hohem Maße in den Dienst an der Gesellschaft einbezogen. Sie leisten mit ihren sozia­len Einrichtungen, Kin­dergärten, Beratungsstellen, Sozi­alstationen, Rehabilitationseinrich­tungen und vielem anderem mehr eine wirksame und unverzichtbare Hilfe für das Gemein­wesen.

Diakonisches Tun nicht den Marktgesetzen unterwerfen

Um soziale Aufgaben wahrnehmen zu können, benötigen und erhalten die Kir­chen staatli­che Hilfen. Damit finanziert sie Werkstätten, Einrichtungen der Jugendarbeit, Baugruppen zur Reno­vie­rung von Sozialwohnungen oder Treff­punkte für Angehörige verschiedener Generationen.

Jüngste Änderun­gen der Sozialgesetz­gebung, nach denen soziale Dienstleistungen nach dem Marktprinzip umgestaltet werden sollen, stel­len Diakonie und Caritas vor erheb­liche Probleme. Noch ist die weitere Entwicklung nicht zu übersehen. Alles dia­konische Tun aber den Geset­zen des Marktes zu unterwerfen, ist weder der Sa­che noch den Men­schen dienlich. „Die Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist.“ Dietrich Bonhoeffer

Caritative Arbeit muss Sache der Gemeinden sein

Um so wichtiger sind die Initiativen, die auf neue Heraus­forderungen reagieren und innova­tive Antworten geben. Die diakonische und carita­tive Arbeit der Kir­chen hat sich über die Jahrhunderte hinweg immer wieder aus solchen Impulsen er­neuert. Von bleibender Bedeutung ist die Ebene der Kirchen- und Pfarrgemein­den.

Dia­konische und caritative Arbeit darf sich nicht auf pro­fessio­nelle Dienste beschränken oder einfach an sie abgegeben werden. Kirchengemein­den, kirchliche Gruppen und Verbände haben be­sondere Möglichkeiten, mit ih­rer sozialen, diakonischen oder caritativen Arbeit Impulse in die gesellschaft­liche Öffentlichkeit hinein zu vermit­teln.

Menschen begleiten

Vor allem den Initiativen für Arbeitslose, arbeitslose Jugendliche, Arme und sozial Schwache kommt gegenwär­tig besondere Bedeutung zu. Sie begleiten diese Menschen und versuchen, sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Besuchsdienstkreise und Treffpunkte für Arbeitslose sind An­satz­punkte dafür, die soziale Verantwortung der Ge­meinden zu erhöhen. Es ist wichtig, dass Kir­chen­gemeinden und Verbände durch solche Aktivitäten die sie umgebende soziale Wirk­lich­keit wahr­nehmen und den sozial Benachteiligten in ihrer eigenen Mitte Aufmerksamkeit schenken.

In Zukunft wird es entscheidend sein, dass Christen und Gemeinden nicht bei einzelnen dia­koni­schen Aktivitäten und Maßnahmen stehen bleiben. Es geht um eine „neue Bekehrung zur Di­akonie“, in der die Freude und Hoffnung, die Trauer und Angst der Menschen, die Hilfe nötig haben, zur Freude und Hoffnung, Trauer und Angst aller Christen werden.