Wort-Gottes-Feiern am Sonntag mit Kommunionspendung

Warum eigentlich … stehen wir zu Beginn des Gottesdienstes auf?

PV Warburg

Sie kennen das: Pünktlich auf die Minute verlassen die MessdienerInnen die Sakristei, läuten die Glocke – und wir stehen alle auf. Warum eigentlich?

Früher machte man das ja so, dass man aufstand, wenn jemand – eine Frau, eine Respektsperson – den Raum betritt. Aber das schwindet mehr und mehr: Heute reicht ein Gruß, ein Lächeln … Warum also stehen wir in der Kirche auf, wenn wir das in der Kneipe, bei der Feier … nicht mehr machen?

Mir persönlich tut es gut, dieses Zeichen des Beginns. Nach der Versammlung der Gläubigen und dem persönlichen Gebet, mit dem ich mich auf den Gottesdienst eingestellt habe, beginnt nun das Gemeinsame der Feier – und als Zeichen dafür stehen wir nun auch gemeinsam vor Gott. Ich bin nicht mehr nur alleine da, sondern nehme ganz bewusst diejenigen wahr, die sich mit mir versammelt haben, mit denen ich nun Gott lobe und sein Wort höre.

Die Prozession der Akteure (Messdiener, GottesdienstleiterIn, …) will ebenso mehr sein als ein: „Irgendwie müssen wir ja aus der Sakristei auf unsere Plätze kommen." Sie möchte verweisen auf die Wege, die wir gehen. Da ist der Weg der Kirche zu Gott. Da ist aber auch der Weg jedes einzelnen Menschen mit Gott und auf Gott hin.

Am Anfang darf ich mich also erinnern lassen: wir gehen auf Gott zu, er ist das Ziel. Gott ist das Ziel des Gottesdienstes, das Ziel allen kirchlichen Handelns, das Ziel meines Lebens. Auf ihn hin bewegen wir uns letztlich. Ihm begegnen wir nun im Gottesdienst.

Manchmal wird dieses Zeichen ausgedeutet: Wir beginnen gemeinsam an einem Ort, haben dort einen Impuls und ziehen von dort gemeinsam in die Kirche oder eben dorthin, wo der Gottesdienst weiter geht. So vollziehen wir es mit: Wir machen uns auf den Weg.

Wenn ich nun zu Beginn eines Gottesdienstes aufstehe, meine ich damit: Ja, ich mache mich auch mit auf den Weg auf Gott hin. Ich richte mich aus auf ihn, er ist mein Ziel.

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