Historisches

400 Jahre Kanzel in der Neustädter Pfarrkirche in Warburg

1611    -   2011
400 Jahre Kanzel in der Neustädter Pfarrkirche in Warburg

Neben dem südöstlichen Vierungspfeiler steht am Choraufgang die steinerne Renaissance-Kanzel mit fünf bildnerisch gestalteten Feldern im Kanzelkorb.

 

 

 

 

 

„MAKARIOI…“ Selig, die das Wort Gottes hören und es befolgen“ (Lk 11,28),

... so steht es in griechischen Buchstaben oben auf der steinernen Kanzel und in lateinischen Buchstaben heißt es darunter: Predica Verbum…(Verkünde das Wort, sei es gelegen oder ungelegen..(2 Tim 4,2f )

Das “Chronogramm“, das sich hinter diesen lateinischen Buchstraben verbirgt, offenbart das Jahr der Entstehung der Kanzel. (preDICa VerbVM = MDCVVI = 1611)

Das Jahr 1611 - da steht also ein 400-ster Geburtstag an.

Die Zeit heißt in der Kirchengeschichte „Gegenreformation“ und die Gestaltung dieser Renaissance-Kanzel ist Ausdruck davon.

 

In den unteren Bilderrahmen sind die Reliefs der vier Evangelisten – jeder mit seinem Zeichen – bei der Schreibarbeit dargestellt.

In den Bildfächern darüber stehen die vier lateinischen Kirchenväter: Papst Gregor (3-fache Mitra), Hieronymus (Kardinalshut), Ambrosius von Mailand und Augustinus.

 

 

 

 

 

 

 

Das heißt ganz deutlich mit einem Seitenblick auf die Reformatoren:

Derjenige, der hier oben predigt, „steht auf“ Schrift und Tradition. Er beherrscht auch die alten Sprachen, so dass er aus dem Originaltext schöpfen kann.

 

In der Front ist der Patron der Kirche dargestellt: Johannes der Täufer, der auf das „Lamm Gottes“ zeigt.

 

 

 

Im Bildfach darunter präsentiert ein Putto die Wappen der Stifter: Heinrich Buechelin und seine Frau Gertrud von Höxter.

Die Kanzel hat natürlich früher aus akustischen Gründen am ersten Pfeiler gestanden und einen Schalldeckel getragen.

Unsere Empfehlung: Besuchen Sie unsere Pfarrkirche und sehen und spüren Sie 400 Jahre Geschichte in St. Johannes Baptist in der Warburger Neustadt.